Programm

STARK-Fachtagung 2025 25. & 26.11.2025

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zur Orientierung rund um die STARK-Fachtagung 2025. Welche Vorträge und Workshops Ihnen zur Auswahl stehen, erfahren Sie hier im Überblick.

Sie haben Fragen zu einzelnen Programmpunkten oder möchten Hinweise und Anregungen für Ihre Sessions weitergeben? Dann schreiben Sie uns gerne – wir sammeln Ihre Rückmeldungen und leiten sie, soweit möglich, an die Referierenden weiter: 📧 fachtag@stark-familie.info.

Einchecken & Ankommen

Alisiya Ivashchenko

Begrüßung & Einführung

Michael Brand MdB ist Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland. Michael Brand ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Fulda. Von 2013 bis 2017 war er Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe; von 2017 bis 2025 Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Dr. Ina Bovenschen ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Grundsatzreferentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Neben anderen Projekten koordiniert sie dort auch das STARK-Projekt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und vor allem auf Adoptiv- und Pflegefamilien und deren Unterstützungsmöglichkeiten. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig.

Impulsvortrag: Vielfältige Kontexte, zeitlose Probleme. Wirksame Paarberatung und -therapie in der Digitalmoderne

Mit Social Media, Online Dating, und künstlicher Intelligenz vollzieht sich ein atemberaubender Wandel auch im Hinblick auf Beziehungsanbahnung und -gestaltung. In einer globalisierten Gesellschaft muss Beratung flexibel auf die zunehmend heterogenen Lebenswelten und Liebesvorstellungen der Adressat*innen reagieren. Hierfür kann sie auf Erkenntnisse aus Entwicklungs- und Neuropsychologie, Bindungs- und Traumaforschung zurückgreifen. Die Referentin stellt aktuelle Forschungsergebnisse zu Partnerschaft und Paarberatung vor, gibt Praxiseinblicke und zieht Schlussfolgerungen für beraterisches Handeln.

Prof. Dr. phil. Sonja Bröning promovierte zu elterlicher Hochstrittigkeit nach der Trennung und forscht als Entwicklungspsychologin an der Medical School Hamburg (MSH) zu Partnerschaft, Familie, Sexualität und Diversität. Seit vielen Jahren ist sie außerdem in freier Praxis als systemische (Paar-)Therapeutin (DGSF), Sexualtherapeutin (DGfS) und Mediatorin (BM) tätig (www.sonjabroening.de). Ihre besondere Leidenschaft gilt der Prävention sowie dem fruchtbaren Dialog zwischen Forschung und Praxis.

Pause

Parallele Workshops zu Themen aus der Beratungspraxis und zur Nutzung von STARK in der Beratung (Dienstag, 25.11.2025 10:45 - 12:15 Uhr)

Paare in Krisen - Ambivalenz und Partnerschaftskonflikte professionell begleiten

Paare in Partnerschaftskonflikten suchen häufig sehr spät erst professionelle Hilfen auf. Die von Ambivalenzen und Konflikthaftigkeit geprägten Partnerinteraktionen sind bereits eingefahren und gegenseitige Verletzungen führen zu einer fortschreitenden Entfremdung. Paare in diesen Situationen professionell abzuholen und in einem Prozess der Entscheidungsfindung, der Wiederannäherung oder aber auch der Trennung zu begleiten stellt beratende Fachkräfte vor spezifische Herausforderungen. Dieser Problematik möchten wir mit einer zweigleisigen Strategie begegnen. Einerseits möchten wir Paare über ein Online-Informationsangebot und ein vertiefendes Online-Training niedrigschwellig möglichst früh direkt erreichen. Andererseits bieten die vorgestellten Interventionen und Ansätze auch eine Basis und mögliche Begleitung für die Präsenzberatung in Fachberatungsstellen für Paare und Familien. Praxisnah und anhand von Fallbeispielen wird in diesem Workshop eine sinnvolle Verzahnung der Inhalte der STARK-Webseite „Paare in der Krise“ mit der Präsenzberatung in der Arbeit mit Paaren vorgestellt.

Andrea Mayer ist Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin (VT). Sie ist in der Hochschulambulanz des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg klinisch mit Einzelpersonen, Paaren und Familien tätig. Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit hat sie das PAARweise Online-Training für Elternpaare in Beziehungskrisen sowie die STARK-Webseite „Paare in der Krise“ mitentwickelt. Ihre Forschungsinteressen liegen vor allem in den Bereichen Konflikte in Paaren und Familien, Begleitung von Familien in Trennung und Scheidung, sowie Partnerschaftszufriedenheit und Gesundheit.

Felicitas Baumann ist Psychologin und befindet sich in der Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (VT). Sie ist klinisch in der Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg tätig. Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit hat sie das PAARweise Online-Training für Elternpaare in Beziehungskrisen mitentwickelt. Zudem ist sie in das Nachfolgeprojekt STAR_T involviert, welches u.a. die Auswirkungen des PAARweise Online-Trainings auf Partnerschaftszufriedenheit und Familiengesundheit untersucht, und beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Online-Trainings.

Prof. Dr. Beate Ditzen hat 2025 den Lehrstuhl für Klinische Biopsychologie und Psychotherapie an der Universität Zürich übernommen, zuvor hat sie über 10 Jahre lang das Institut für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg geleitet. Sie forscht und lehrt zur Psychobiologie der Bindung, zum Einfluss sozialer Beziehungen auf die hormonelle Stressantwort und konkret zu neuroendokrinen Faktoren sozialer Interaktionen. Als approbierte Psychologische Psychotherapeutin und Supervisorin (Schwerpunkte kognitive Verhaltenstherapie und Systemische Paartherapie) leitet sie eine psychotherapeutische Hochschulambulanz, im Rahmen derer Patient:innen vorzugsweise im Paar- und Familiensetting behandelt werden sowie die Weiterbildung „paarweise“ und gemeinsam mit Prof. Dr. Birgit Watzke einen Psychotherapie- und einen Supervisions-Ausbildungsgang in kognitiver Verhaltenstherapie in Zürich. Im Projekt STARK (Leitung: Prof. Dr. Sabine Walper, München), welches durch das BMBFSFJ gefördert wurde, hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Dr. Melanie Fischer (Marburg), Andrea Mayer (Heidelberg) und Prof. emeritus Dr. Kurt Hahlweg ein online Informationsangebot und eine Online-Intervention für Paare in Ambivalenz- und Trennungsphasen konzipiert, welches die Beratung und Therapie ergänzen und Paaren in dieser schwierigen Zeit unterstützen soll.

Residenz und Wechselmodell – Rechtliche Grundlagen für den Beratungsalltag

In diesem Workshop sollen die rechtlichen Grundlagen der Betreuungsmodelle anhand praxisrelevanter Fallvignetten erarbeitet werden. Im ersten Teil widmet sich der Workshop der Bestimmbarkeit der rechtlich relevanten Betreuungsanteile sowie den familiengerichtlichen Entscheidungskriterien, die bei der Anordnung eines Betreuungsmodells berücksichtigt werden. Im zweiten Teil konzentriert sich der Workshop auf die unterschiedlichen Rechtsfolgen von Residenz und Wechselmodell. Dabei werden die Auswirkungen der Betreuungsmodelle auf Fragen des Sorge- und Unterhaltsrechts sowie auf den Bezug von staatlichen Leistungen vorgestellt und ein Ausblick auf aktuell geplante Gesetzesreformen gegeben. Im Verlauf des Workshops wird sowohl auf die Inhalte als auch auf die praxisrelevanten Zusatzmaterialien der STARK-Webseite „Eine Trennung rechtlich durchdenken“ Bezug genommen.

Elisabeth Galbas ist Diplomjuristin und hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen gearbeitet. Sie ist Doktorandin am dortigen Institut für Grundlagen des Rechts unter der Betreuung von Prof. Dr. Eva Schumann mit dem Thema "Kindesunterhalt bei geteilter Betreuung". Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit hat sie die STARK Webseite „Eine Trennung rechtlich durchdenken“ mitentwickelt.

Finanzielle Aspekte in der Trennungsberatung

In diesem Workshop werden verschiedene Zusammenhänge zwischen Trennung bzw. Scheidung und ökonomischen Problemlagen thematisiert. Es wird vermittelt, welche Kosten mit einer Trennung oder Scheidung entstehen und wie den unterschiedlichen Risikofaktoren instabiler Einkommenssituationen begegnet werden kann. Hieran anknüpfend werden konkrete finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt, auf die in verschiedenen Lebenssituationen Anspruch bestehen könnte (z. B. bei bevorstehendem Umzug, Überschuldung). Im Verlauf des Workshops wird auf die Inhalte der STARK-Webseite „Eine Trennung ökonomisch durchdenken“ Bezug genommen.

PD Dr. Christina Boll leitet die Abteilung Familie und Familienpolitik am Deutschen Jugendinstitut, ist Privatdozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Gastprofessorin für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen an der Schnittstelle zwischen Familie und Arbeitsmarkt, insbesondere den Verschränkungen von Familien und Erwerbsbiografien, der Rolle staatlicher Anreize, Infrastrukturen und Dienste sowie sozialer Normen für individuelle Entscheidungen und Entscheidungen im Haushaltskontext sowie den daraus resultierenden Erwerbs und Einkommensverläufen.

Kontaktregelungen bei Babys und Kleinkindern

Im Workshop wird besprochen, welche besonderen Bedürfnisse Kinder in diesem Altersbereich im Hinblick auf die Gestaltung von Umgangskontakten haben. Anhand von Fallbeispielen wird mit den Teilnehmenden diskutiert, was bei unterschiedlichen Fallkonstellationen in der Beratung zum Umgang in diesem Altersbereich zu beachten ist. Zudem wird gezeigt, wie unter anderem die STARK-Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ bei Beratungen zu diesem Thema genutzt werden kann.

Dr. Janin Zimmermann ist Diplompsychologin und arbeitet als wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig. In der Zeit der konzeptuellen Entwicklung des STARK Projekts an der Ludwig Maximilians Universität München hat sie die STARK Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ mitentwickelt.

Queere, Paare, digitale Welten, vielfältige Beziehungsmodelle: Einflüsse auf die Praxis der Paarberatung und -therapie (nur Di)

Der Workshop vertieft die Inhalte des Vortrags. Fallbeispiele und Praxistools bieten Anregungen für (paar)beraterisches Handeln. Ein offener Raum für Austausch und Fragen lädt die Teilnehmenden zur Weiterentwicklung ihrer eigenen professionellen Haltung mit Blick auf aktuelle Trends in Liebe und Partnerschaft ein.

Prof. Dr. phil. Sonja Bröning promovierte zu elterlicher Hochstrittigkeit nach der Trennung und forscht als Entwicklungspsychologin an der Medical School Hamburg (MSH) zu Partnerschaft, Familie, Sexualität und Diversität. Seit vielen Jahren ist sie außerdem in freier Praxis als systemische (Paar-)Therapeutin (DGSF), Sexualtherapeutin (DGfS) und Mediatorin (BM) tätig. (www.sonjabroening.de). Ihre besondere Leidenschaft gilt der Prävention sowie dem fruchtbaren Dialog zwischen Forschung und Praxis.

Kindesmisshandlung und sexuelle Gewalt gegen Kinder (nur Di)

Der Workshop setzt zwei Schwerpunkte: Zum einen beraterische Strategien im Umgang mit Körperstrafen und demütigenden Strafen, die ein Grund sein können, warum Klienten in Beratung geschickt werden, da potenziell die Schwelle zur Gefährdung überschritten wird. Zum anderen Vorgehensweisen, wenn sich in der Beratung Hinweise auf Misshandlung oder sexuelle Gewalt ergeben, die mit beraterischen Mitteln nicht geklärt oder abgewendet werden können. Natürlich gibt es auch Raum für Nachfragen rund um die beiden angesprochenen Themen.

Prof. Dr. Heinz Kindler ist Diplompsychologe und leitet seit 2012 die Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“ in der Abteilung „Familie und Familienpolitik“ am Deutschen Jugendinstitut, wo er bereits seit 2002 als wissenschaftlicher Referent tätig ist. Seine Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Kinderschutz, insbesondere bei Kindeswohlgefährdung, der Qualitätsentwicklung im jugendamtlichen Kinderschutz (Nordrhein-Westfalen) sowie in der Pflegekinderhilfe. Er ist Teil des Leitungsteams von STARK und war in der konzeptuellen Entwicklungsphase des Projekts maßgeblich an der Konzipierung und Umsetzung der STARK Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ beteiligt. Darüber hinaus ist er als familienrechtspsychologischer Sachverständiger tätig und engagiert sich in zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten und Kommissionen, u. a. zum Thema sexualisierte Gewalt und Aufarbeitung.

Was hilft Hochkonfliktfamilien, und was eher nicht?

Gemäß Kurt Lewins Diktum, dass nichts praktischer sei als eine gute Theorie, soll in diesem Workshop versucht werden, empirische Befunde zu Hochkonfliktfamilien und deren Kindern zusammenzuführen mit Handlungsmöglichkeiten der Beratungspraxis. Unter anderem werden Ergebnisse einer Untersuchung von gerichtsmandatierten Beratungsfällen diskutiert. Ziel wäre auszuloten, welche beraterischen Haltungen, Vorgehensweisen und Empfehlungen hilfreich sein könnten und welche mutmaßlich nicht.

Dr. Jörg Fichtner ist Fachpsychologe für Rechtspsychologie, Mediator und Verhaltenstherapeut. Er war zeitweise Mitarbeiter einer Beratungsstelle, hat verschiedene Forschungsarbeiten zur Hochkonfliktberatung geleitet und ist häufig als Fortbilder für Beratungsstellen und den Kurs „Kinder im Blick“ tätig. Alltagserfahrung mit Hochkonfliktfamilien sammelt er als familiengerichtlicher Sachverständiger.

Wunsch nach mehr Kontakt – Beratung von hauptbetreuenden Eltern und Eltern ohne Kontakt zum Kind

Der Workshop thematisiert zwei sehr unterschiedliche Fallkonstellationen: zum einen die Beratung von hauptbetreuenden Eltern, die sich vom anderen Elternteil mehr Beteiligung wünschen, zum anderen die Arbeit mit Eltern, die unfreiwillig keinen oder nur wenig Kontakt zu ihren Kindern haben. Zunächst wird ein Überblick darüber gegeben, in welchem Kontext der Wunsch nach mehr Kontakt auftritt, und mögliche Hintergründe werden beleuchtet. Im Mittelpunkt des Workshops steht jedoch der Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden. Zudem wird gezeigt, wie die STARK-Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ in der Arbeit mit diesen Konstellationen genutzt werden kann.

Dr. Ulrike Lux ist Diplom-Psychologin und Systemische Therapeutin und war langjährig in der Erziehungsberatung tätig. Seit März 2016 ist sie im Deutschen Jugendinstitut (DJI) beschäftigt und übernahm 2022 die Leitung der Fachgruppe „Frühe Hilfen“ (Kooperationspartner im Nationalen Zentrum Frühe Hilfen). In der Zeit der konzeptuellen Entwicklung des STARK Projekts an der Ludwig-Maximilians Universität München hat sie den Bereich „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ mitentwickelt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Stärkung der Erziehungskompetenzen von Eltern, der Bindungsentwicklung über die Lebensspanne und der Rolle der elterlichen Partnerschaft für die Kindesentwicklung in Kern-, Trennungs- und Stieffamilien.

Motivierende Erziehungsberatung

Die Frage der Erreichbarkeit und der Anmeldung in eine Erziehungsberatungsstelle ist für viele Familien nicht einfach. Vorurteile, mangelnde zeitliche Möglichkeiten und sprachliche Fähigkeiten erschweren den Zugang. Im Workshop beschäftigen wir uns mit Angeboten, die sich bewährt haben – dazu gehören auch entsprechende Kooperationsvereinbarungen mit Institutionen, die Klientinnen und Klienten in die Erziehungsberatung schicken (möchten). Insbesondere hier bedarf es eines abgestimmten Vorgehens, um ein Arbeitsbündnis herstellen zu können. Im weiteren Verlauf zeigt sich dann oft, dass diese Familien nach der ersten Schwelle eine hohe Beziehungsmotivation entwickeln, aber Veränderungen nur schwer erreichbar sind. Welche beraterischen und therapeutischen Methoden hier hilfreich sein können, bildet den zweiten Teil des Workshops.

Dr. Bernhard Kühnl ist Diplompsychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Er leitet die Städtischen Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche in München. Zudem ist er als Dozent an mehreren psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten tätig und Mitglied im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung Bayern.

Trennungs- und Scheidungsberatung in der Erziehungsberatung

In der Erziehungsberatung melden sich etwa 50 % der Eltern an, weil sie sich getrennt haben. Oder sie werden deshalb von Jugendämtern oder Familiengerichten geschickt. Wie funktioniert Trennungs- und Scheidungsberatung in der Erziehungsberatungsstelle? Am besten mit viel Gelassenheit, einem starken Team und guter Kooperation. Und was braucht es noch? Welche Haltungen sind hilfreich? Welche Settings haben sich bewährt? Geht das auch online? In dem Workshop soll motiviert werden, diese wichtige Arbeit anzunehmen und auszufüllen.

Ulric Ritzer-Sachs ist Sozialpädagoge, arbeitet seit 2000 in der Erziehungsberatung, seit fast 20 Jahren auch in der bke-Onlineberatung, ist systemischer Berater und Mediator und arbeitet (meistens) immer noch gerne mit Eltern, die sich getrennt haben und dringend Unterstützung brauchen, um gute Lösungen zu finden.

Paarberatung bei Partnerschaftsgewalt

Im Rahmen der Trennung von Paaren oder auch in bestehenden Paarbeziehungen kommt es nicht selten zu Konflikten, die letztlich im Ausüben von gegenseitiger oder einseitiger Gewalt enden und eine ständige Wiederkehr von Gewalt zu befürchten gilt. Für diese Konstellation braucht es ein Angebot, welches sich an der Paararbeit orientiert, jedoch hier die Bearbeitung des Gewaltkontextes und der Krisenauslöser deutlich in den Vordergrund gerückt werden muss.

Roland Hertel ist Dipl.-Sozialarbeiter (FH), staatlich anerkannter Erzieher und Fachkraft für Täterarbeit bei häuslicher Gewalt. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit hochkonflikthaften (Ex-)Paaren, in klientenzentrierten Elterntrainings bei Kindesmisshandlung sowie in der Beratung von Männern in Krisensituationen.

Offener Austausch und Diskussion zum Thema Wechselmodell

Im Workshop wird ein offener Austausch zu Erfahrungen mit dem Wechselmodell angeboten. Es wird diskutiert, welche Kriterien zur gelingenden Umsetzung eines Wechselmodells beitragen. Als Impuls wird gezeigt, wie die STARK-Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ bei Beratungen zu diesem Thema genutzt werden kann.

Dr. Ina Bovenschen ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Grundsatzreferentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Neben anderen Projekten koordiniert sie dort auch das STARK-Projekt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und vor allem auf Adoptiv- und Pflegefamilien und deren Unterstützungsmöglichkeiten. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig.

Offener Austausch und Diskussion zum Thema Beratung von Kindern & Jugendlichen

Im Workshop werden Erfahrungen aus der Beratung von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie Gespräche kindgerecht gestaltet und Jugendliche in schwierigen Situationen angemessen unterstützt werden können. In der Diskussion werden förderliche Kriterien und praktische Vorgehensweisen gesammelt.

Selina Kappler, M.A. ist seit 2014 am Deutschen Jugendinstitut und wissenschaftliche Referentin in der Fachgruppe Familienhilfe und Kinderschutz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Adoptionspraxis, Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und im Bereich Trennung und Scheidung. Seit 2018 hat sie zusätzlich praktische Erfahrung im Bereich Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und ist seit 2022 in eigener Praxis tätig.

STARK als Unterstützung in der Beratung

Im Workshop lernen die Teilnehmenden die Struktur und Inhalte der STARK-Plattform kennen: Navigationshilfen, Videos, Audios und interaktiven Tools bis hin zu Arbeitsblättern und Mustervereinbarungen. Anhand von Beispielen aus der Beratungspraxis wird aufgezeigt, wie STARK in der Arbeit mit Eltern und Familien eingesetzt werden kann und wie die Materialien aus dem Fachkräftebereich eine direkte Unterstützung im Beratungsalltag bieten. Zudem werden Erfahrungen aus der Praxis sowie Rückmeldungen von Nutzenden vorgestellt. Ziel des Workshops ist es, Fachkräften praxisnahe Impulse für den Einsatz digitaler Tools in der Familienberatung zu geben und konkrete Anknüpfungspunkte für die eigene Arbeit aufzuzeigen.

Stefanie Amberg hat Erziehungswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Dort war sie anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Evaluationsprojekt des Elternkurses "Kinder im Blick" und im Projekt STARK tätig. Seit 2024 ist sie wissenschaftliche Referentin im Projekt STARKplus am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Trennung und Scheidung, insbesondere in der Entwicklung und Evaluation von Unterstützungsangeboten für Trennungsfamilien. In der konzeptuellen Entwicklungsphase des STARK Projekts war sie zudem an der Konzipierung und Umsetzung der STARK Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ beteiligt.

Gewaltsensibel beraten – Dynamiken häuslicher Gewalt in Paar-, Familien- und Trennungskontexten

Im Workshop wird insbesondere auf zu beachtende Dynamiken eingegangen und welche Rahmenbedingungen für Beratung und Gespräche vor dem Hintergrund von häuslicher Gewalt hilfreich sind. Ebenso werden Aspekte des Kinderschutzes aufgegriffen, die vor diesem Hintergrund zu beachten sind. Auf Grundlage langjähriger gemeinsamer Praxiserfahrungen stellen die beiden Workshopleitungen ihre Ansätze aus der Durchführung gewaltsensibler Eltern- und Paargespräche vor.

Wolfram Palme ist Dipl. Sozialpädagoge, Systemischer Einzel-, Familien- und Paartherapeut (DGSF). Seit rund 20 Jahren arbeitet er in der Beratungsstelle für Gewaltausübende in engen sozialen Beziehungen (Täterberatungsstelle) in Leipzig. Zudem ist er als Systemischer Therapeut in der Aufsuchenden Familientherapie (AFT) in Leipzig tätig und verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Inhaftierten im Strafvollzug und in der Sozialtherapie.

Kristin Georgius ist Dipl. Sozialpädagogin und Systemische Familientherapeutin (DGSF). Sie verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Familien und Jugendlichen in unterschiedlichen Kontexten.

Pause

Resümee aus den Workshops

Referentinnen und Referenten der Workshops
Moderation: Dr. Susanne Witte (DJI)

Verabschiedung

Dr. Ina Bovenschen ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Grundsatzreferentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Neben anderen Projekten koordiniert sie dort auch das STARK-Projekt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und vor allem auf Adoptiv- und Pflegefamilien und deren Unterstützungsmöglichkeiten. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig.

Einchecken & Ankommen

Alisiya Ivashchenko

Begrüßung

Dr. Ina Bovenschen ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Grundsatzreferentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Neben anderen Projekten koordiniert sie dort auch das STARK-Projekt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und vor allem auf Adoptiv- und Pflegefamilien und deren Unterstützungsmöglichkeiten. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig.

Parallele Workshops zu Themen aus der Beratungspraxis und zur Nutzung von STARK in der Beratung (Mittwoch, 26.11.2025 9:15 - 10:45 Uhr)

Paare in Krisen - Ambivalenz und Partnerschaftskonflikte professionell begleiten

Paare in Partnerschaftskonflikten suchen häufig sehr spät erst professionelle Hilfen auf. Die von Ambivalenzen und Konflikthaftigkeit geprägten Partnerinteraktionen sind bereits eingefahren und gegenseitige Verletzungen führen zu einer fortschreitenden Entfremdung. Paare in diesen Situationen professionell abzuholen und in einem Prozess der Entscheidungsfindung, der Wiederannäherung oder aber auch der Trennung zu begleiten stellt beratende Fachkräfte vor spezifische Herausforderungen. Dieser Problematik möchten wir mit einer zweigleisigen Strategie begegnen. Einerseits möchten wir Paare über ein Online-Informationsangebot und ein vertiefendes Online-Training niedrigschwellig möglichst früh direkt erreichen. Andererseits bieten die vorgestellten Interventionen und Ansätze auch eine Basis und mögliche Begleitung für die Präsenzberatung in Fachberatungsstellen für Paare und Familien. Praxisnah und anhand von Fallbeispielen wird in diesem Workshop eine sinnvolle Verzahnung der Inhalte der STARK-Webseite „Paare in der Krise“ mit der Präsenzberatung in der Arbeit mit Paaren vorgestellt.

Andrea Mayer ist Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin (VT). Sie ist in der Hochschulambulanz des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg klinisch mit Einzelpersonen, Paaren und Familien tätig. Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit hat sie das PAARweise Online-Training für Elternpaare in Beziehungskrisen sowie die STARK-Webseite „Paare in der Krise“ mitentwickelt. Ihre Forschungsinteressen liegen vor allem in den Bereichen Konflikte in Paaren und Familien, Begleitung von Familien in Trennung und Scheidung, sowie Partnerschaftszufriedenheit und Gesundheit.

Felicitas Baumann ist Psychologin und befindet sich in der Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin (VT). Sie ist klinisch in der Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg tätig. Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit hat sie das PAARweise Online-Training für Elternpaare in Beziehungskrisen mitentwickelt. Zudem ist sie in das Nachfolgeprojekt STAR_T involviert, welches u.a. die Auswirkungen des PAARweise Online-Trainings auf Partnerschaftszufriedenheit und Familiengesundheit untersucht, und beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Online-Trainings.

Prof. Dr. Beate Ditzen hat 2025 den Lehrstuhl für Klinische Biopsychologie und Psychotherapie an der Universität Zürich übernommen, zuvor hat sie über 10 Jahre lang das Institut für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg geleitet. Sie forscht und lehrt zur Psychobiologie der Bindung, zum Einfluss sozialer Beziehungen auf die hormonelle Stressantwort und konkret zu neuroendokrinen Faktoren sozialer Interaktionen. Als approbierte Psychologische Psychotherapeutin und Supervisorin (Schwerpunkte kognitive Verhaltenstherapie und Systemische Paartherapie) leitet sie eine psychotherapeutische Hochschulambulanz, im Rahmen derer Patient:innen vorzugsweise im Paar- und Familiensetting behandelt werden sowie die Weiterbildung „paarweise“ und gemeinsam mit Prof. Dr. Birgit Watzke einen Psychotherapie- und einen Supervisions-Ausbildungsgang in kognitiver Verhaltenstherapie in Zürich. Im Projekt STARK (Leitung: Prof. Dr. Sabine Walper, München), welches durch das BMBFSFJ gefördert wurde, hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Dr. Melanie Fischer (Marburg), Andrea Mayer (Heidelberg) und Prof. emeritus Dr. Kurt Hahlweg ein online Informationsangebot und eine Online-Intervention für Paare in Ambivalenz- und Trennungsphasen konzipiert, welches die Beratung und Therapie ergänzen und Paaren in dieser schwierigen Zeit unterstützen soll.

Residenz und Wechselmodell – Rechtliche Grundlagen für den Beratungsalltag

In diesem Workshop sollen die rechtlichen Grundlagen der Betreuungsmodelle anhand praxisrelevanter Fallvignetten erarbeitet werden. Im ersten Teil widmet sich der Workshop der Bestimmbarkeit der rechtlich relevanten Betreuungsanteile sowie den familiengerichtlichen Entscheidungskriterien, die bei der Anordnung eines Betreuungsmodells berücksichtigt werden. Im zweiten Teil konzentriert sich der Workshop auf die unterschiedlichen Rechtsfolgen von Residenz und Wechselmodell. Dabei werden die Auswirkungen der Betreuungsmodelle auf Fragen des Sorge- und Unterhaltsrechts sowie auf den Bezug von staatlichen Leistungen vorgestellt und ein Ausblick auf aktuell geplante Gesetzesreformen gegeben. Im Verlauf des Workshops wird sowohl auf die Inhalte als auch auf die praxisrelevanten Zusatzmaterialien der STARK-Webseite „Eine Trennung rechtlich durchdenken“ Bezug genommen.

Elisabeth Galbas ist Diplomjuristin und hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen gearbeitet. Sie ist Doktorandin am dortigen Institut für Grundlagen des Rechts unter der Betreuung von Prof. Dr. Eva Schumann mit dem Thema "Kindesunterhalt bei geteilter Betreuung". Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit hat sie die STARK Webseite „Eine Trennung rechtlich durchdenken“ mitentwickelt.

Finanzielle Aspekte in der Trennungsberatung

In diesem Workshop werden verschiedene Zusammenhänge zwischen Trennung bzw. Scheidung und ökonomischen Problemlagen thematisiert. Es wird vermittelt, welche Kosten mit einer Trennung oder Scheidung entstehen und wie den unterschiedlichen Risikofaktoren instabiler Einkommenssituationen begegnet werden kann. Hieran anknüpfend werden konkrete finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt, auf die in verschiedenen Lebenssituationen Anspruch bestehen könnte (z. B. bei bevorstehendem Umzug, Überschuldung). Im Verlauf des Workshops wird auf die Inhalte der STARK-Webseite „Eine Trennung ökonomisch durchdenken“ Bezug genommen.

Antonia Birkeneder ist Ökonomin (M.Sc.) und arbeitet als wissenschaftliche Referentin in der Fachabteilung „Familie und Familienpolitik“ am Deutschen Jugendinstitut. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf den ökonomischen Konsequenzen von Trennung und Scheidung, insbesondere auf der Arbeitsmarktbeteiligung alleinerziehender Mütter. In der Zeit der konzeptuellen Entwicklung des STARK Projekts an der Ludwig Maximilians Universität München hat sie die STARK Webseite „Trennung ökonomisch durchdenken“ mitentwickelt.

Kontaktregelungen bei Babys und Kleinkindern

Im Workshop wird besprochen, welche besonderen Bedürfnisse Kinder in diesem Altersbereich im Hinblick auf die Gestaltung von Umgangskontakten haben. Anhand von Fallbeispielen wird mit den Teilnehmenden diskutiert, was bei unterschiedlichen Fallkonstellationen in der Beratung zum Umgang in diesem Altersbereich zu beachten ist. Zudem wird gezeigt, wie unter anderem die STARK-Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ bei Beratungen zu diesem Thema genutzt werden kann.

Dr. Janin Zimmermann ist Diplompsychologin und arbeitet als wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig. In der Zeit der konzeptuellen Entwicklung des STARK Projekts an der Ludwig Maximilians Universität München hat sie die STARK Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ mitentwickelt.

Mach Dich STARK! Ein praktischer Methodenkoffer für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Trennungskontext (nur Mi)

Der Workshop bietet wertvolle Impulse und Orientierungshilfen für Fachkräfte, um die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen im Trennungskontext kindorientiert zu gestalten und zusätzliche Ideen zu erhalten. Es werden verschiedene Methoden vorgestellt und diskutiert, die mit Kindern und Jugendlichen im Einzelsetting verwendet werden können. Hierfür werden die Inhalte und Übungen des Online Trainings STARK im Alter von 11–17 Jahren vorgestellt. Der Fokus liegt vor allem auf der emotionalen Verarbeitung, dem Umgang mit Streit und Konflikten sowie der Ressourcenarbeit. Ergänzend wird auf die STARK-Webseite „Was hilft, wenn die Eltern sich trennen?“ und ihre Handhabe in der fachlichen Praxis eingegangen.

Laura Bieg und Carmen Pfänder sind beide Psychologinnen (M.Sc.) sowie Kinder und Jugendlichenpsychotherapeutinnen (VT) in einer sozialpsychiatrischen Praxis und als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Universitätsklinikum Ulm tätig. Aufgrund der konzeptuellen Entwicklung des STARK Projekts liegt ihr Arbeitsschwerpunkt der letzten Jahre in einem praxisorientierten Ansatz für Kinder und Jugendliche im Trennungskontext.

Se­xu­el­le Ge­walt ge­gen Kin­der und Ju­gend­li­che (nur Mi)

Der Work­shop ver­mit­telt Fach­kräf­ten Wis­sen zu Dy­na­mi­ken, Tä­ter­stra­te­gi­en, An­zei­chen und For­men se­xu­el­ler Ge­walt. Im Fo­kus ste­hen Prä­ven­ti­on, schüt­zen­de Bot­schaf­ten für Kin­der so­wie Hand­lungs­si­cher­heit im be­ruf­li­chen All­tag.

Ulrich Schierlinger ist Di­plom-Psy­cho­lo­ge, sys­te­mi­scher Psy­cho­the­ra­peut (HP) und Lei­ter der Psy­cho­lo­gi­schen Fach­diens­te Karls­ru­he (Al­ler­lei­Rauh, Frü­he Hil­fen, Psy­cho­so­zia­ler Dienst). Zu­dem ist er als Kin­der­schutz­fach­kraft tä­tig.

Was hilft Hochkonfliktfamilien, und was eher nicht?

Gemäß Kurt Lewins Diktum, dass nichts praktischer sei als eine gute Theorie, soll in diesem Workshop versucht werden, empirische Befunde zu Hochkonfliktfamilien und deren Kindern zusammenzuführen mit Handlungsmöglichkeiten der Beratungspraxis. Unter anderem werden Ergebnisse einer Untersuchung von gerichtsmandatierten Beratungsfällen diskutiert. Ziel wäre auszuloten, welche beraterischen Haltungen, Vorgehensweisen und Empfehlungen hilfreich sein könnten und welche mutmaßlich nicht.

Dr. Jörg Fichtner ist Fachpsychologe für Rechtspsychologie, Mediator und Verhaltenstherapeut. Er war zeitweise Mitarbeiter einer Beratungsstelle, hat verschiedene Forschungsarbeiten zur Hochkonfliktberatung geleitet und ist häufig als Fortbilder für Beratungsstellen und den Kurs „Kinder im Blick“ tätig. Alltagserfahrung mit Hochkonfliktfamilien sammelt er als familiengerichtlicher Sachverständiger.

Wunsch nach mehr Kontakt – Beratung von hauptbetreuenden Eltern und Eltern ohne Kontakt zum Kind

Der Workshop thematisiert zwei sehr unterschiedliche Fallkonstellationen: zum einen die Beratung von hauptbetreuenden Eltern, die sich vom anderen Elternteil mehr Beteiligung wünschen, zum anderen die Arbeit mit Eltern, die unfreiwillig keinen oder nur wenig Kontakt zu ihren Kindern haben. Zunächst wird ein Überblick darüber gegeben, in welchem Kontext der Wunsch nach mehr Kontakt auftritt, und mögliche Hintergründe werden beleuchtet. Im Mittelpunkt des Workshops steht jedoch der Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden. Zudem wird gezeigt, wie die STARK-Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ in der Arbeit mit diesen Konstellationen genutzt werden kann.

Dr. Ulrike Lux ist Diplom-Psychologin und Systemische Therapeutin und war langjährig in der Erziehungsberatung tätig. Seit März 2016 ist sie im Deutschen Jugendinstitut (DJI) beschäftigt und übernahm 2022 die Leitung der Fachgruppe „Frühe Hilfen“ (Kooperationspartner im Nationalen Zentrum Frühe Hilfen). In der Zeit der konzeptuellen Entwicklung des STARK Projekts an der Ludwig-Maximilians Universität München hat sie den Bereich „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ mitentwickelt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Stärkung der Erziehungskompetenzen von Eltern, der Bindungsentwicklung über die Lebensspanne und der Rolle der elterlichen Partnerschaft für die Kindesentwicklung in Kern-, Trennungs- und Stieffamilien.

Motivierende Erziehungsberatung

Die Frage der Erreichbarkeit und der Anmeldung in eine Erziehungsberatungsstelle ist für viele Familien nicht einfach. Vorurteile, mangelnde zeitliche Möglichkeiten und sprachliche Fähigkeiten erschweren den Zugang. Im Workshop beschäftigen wir uns mit Angeboten, die sich bewährt haben – dazu gehören auch entsprechende Kooperationsvereinbarungen mit Institutionen, die Klientinnen und Klienten in die Erziehungsberatung schicken (möchten). Insbesondere hier bedarf es eines abgestimmten Vorgehens, um ein Arbeitsbündnis herstellen zu können. Im weiteren Verlauf zeigt sich dann oft, dass diese Familien nach der ersten Schwelle eine hohe Beziehungsmotivation entwickeln, aber Veränderungen nur schwer erreichbar sind. Welche beraterischen und therapeutischen Methoden hier hilfreich sein können, bildet den zweiten Teil des Workshops.

Dr. Bernhard Kühnl ist Diplompsychologe und Psychologischer Psychotherapeut. Er leitet die Städtischen Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche in München. Zudem ist er als Dozent an mehreren psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten tätig und Mitglied im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung Bayern.

Trennungs- und Scheidungsberatung in der Erziehungsberatung

In der Erziehungsberatung melden sich etwa 50 % der Eltern an, weil sie sich getrennt haben. Oder sie werden deshalb von Jugendämtern oder Familiengerichten geschickt. Wie funktioniert Trennungs- und Scheidungsberatung in der Erziehungsberatungsstelle? Am besten mit viel Gelassenheit, einem starken Team und guter Kooperation. Und was braucht es noch? Welche Haltungen sind hilfreich? Welche Settings haben sich bewährt? Geht das auch online? In dem Workshop soll motiviert werden, diese wichtige Arbeit anzunehmen und auszufüllen.

Ulric Ritzer-Sachs ist Sozialpädagoge, arbeitet seit 2000 in der Erziehungsberatung, seit fast 20 Jahren auch in der bke-Onlineberatung, ist systemischer Berater und Mediator und arbeitet (meistens) immer noch gerne mit Eltern, die sich getrennt haben und dringend Unterstützung brauchen, um gute Lösungen zu finden.

Paarberatung bei Partnerschaftsgewalt

Im Rahmen der Trennung von Paaren oder auch in bestehenden Paarbeziehungen kommt es nicht selten zu Konflikten, die letztlich im Ausüben von gegenseitiger oder einseitiger Gewalt enden und eine ständige Wiederkehr von Gewalt zu befürchten gilt. Für diese Konstellation braucht es ein Angebot, welches sich an der Paararbeit orientiert, jedoch hier die Bearbeitung des Gewaltkontextes und der Krisenauslöser deutlich in den Vordergrund gerückt werden muss.

Roland Hertel ist Dipl.-Sozialarbeiter (FH), staatlich anerkannter Erzieher und Fachkraft für Täterarbeit bei häuslicher Gewalt. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit hochkonflikthaften (Ex-)Paaren, in klientenzentrierten Elterntrainings bei Kindesmisshandlung sowie in der Beratung von Männern in Krisensituationen.

Offener Austausch und Diskussion zum Thema Wechselmodell

Im Workshop wird ein offener Austausch zu Erfahrungen mit dem Wechselmodell angeboten. Es wird diskutiert, welche Kriterien zur gelingenden Umsetzung eines Wechselmodells beitragen. Als Impuls wird gezeigt, wie die STARK-Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ bei Beratungen zu diesem Thema genutzt werden kann.

Dr. Ina Bovenschen ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Grundsatzreferentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Neben anderen Projekten koordiniert sie dort auch das STARK-Projekt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und vor allem auf Adoptiv- und Pflegefamilien und deren Unterstützungsmöglichkeiten. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig.

Offener Austausch und Diskussion zum Thema Beratung von Kindern & Jugendlichen

Im Workshop werden Erfahrungen aus der Beratung von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie Gespräche kindgerecht gestaltet und Jugendliche in schwierigen Situationen angemessen unterstützt werden können. In der Diskussion werden förderliche Kriterien und praktische Vorgehensweisen gesammelt.

Selina Kappler, M.A. ist seit 2014 am Deutschen Jugendinstitut und wissenschaftliche Referentin in der Fachgruppe Familienhilfe und Kinderschutz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Adoptionspraxis, Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und im Bereich Trennung und Scheidung. Seit 2018 hat sie zusätzlich praktische Erfahrung im Bereich Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und ist seit 2022 in eigener Praxis tätig.

STARK als Unterstützung in der Beratung

Im Workshop lernen die Teilnehmenden die Struktur und Inhalte der STARK-Plattform kennen: Navigationshilfen, Videos, Audios und interaktiven Tools bis hin zu Arbeitsblättern und Mustervereinbarungen. Anhand von Beispielen aus der Beratungspraxis wird aufgezeigt, wie STARK in der Arbeit mit Eltern und Familien eingesetzt werden kann und wie die Materialien aus dem Fachkräftebereich eine direkte Unterstützung im Beratungsalltag bieten. Zudem werden Erfahrungen aus der Praxis sowie Rückmeldungen von Nutzenden vorgestellt. Ziel des Workshops ist es, Fachkräften praxisnahe Impulse für den Einsatz digitaler Tools in der Familienberatung zu geben und konkrete Anknüpfungspunkte für die eigene Arbeit aufzuzeigen.

Stefanie Amberg hat Erziehungswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Dort war sie anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt STARK sowie im Evaluationsprojekt des Elternkurses Kinder im Blick tätig. Seit 2024 ist sie wissenschaftliche Referentin im Projekt STARKplus am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Trennung und Scheidung, insbesondere in der Entwicklung und Evaluation von Unterstützungsangeboten für Trennungsfamilien. In der konzeptuellen Entwicklungsphase des STARK Projekts war sie zudem an der Konzipierung und Umsetzung der STARK Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ beteiligt.

Gewaltsensibel beraten – Dynamiken häuslicher Gewalt in Paar-, Familien- und Trennungskontexten

Im Workshop wird insbesondere auf zu beachtende Dynamiken eingegangen und welche Rahmenbedingungen für Beratung und Gespräche vor dem Hintergrund von häuslicher Gewalt hilfreich sind. Ebenso werden Aspekte des Kinderschutzes aufgegriffen, die vor diesem Hintergrund zu beachten sind. Auf Grundlage langjähriger gemeinsamer Praxiserfahrungen stellen die beiden Workshopleitungen ihre Ansätze aus der Durchführung gewaltsensibler Eltern- und Paargespräche vor.

Wolfram Palme ist Dipl. Sozialpädagoge, Systemischer Einzel-, Familien- und Paartherapeut (DGSF). Seit rund 20 Jahren arbeitet er in der Beratungsstelle für Gewaltausübende in engen sozialen Beziehungen (Täterberatungsstelle) in Leipzig. Zudem ist er als Systemischer Therapeut in der Aufsuchenden Familientherapie (AFT) in Leipzig tätig und verfügt über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Inhaftierten im Strafvollzug und in der Sozialtherapie.

Kristin Georgius ist Dipl. Sozialpädagogin und Systemische Familientherapeutin (DGSF). Sie verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Familien und Jugendlichen in unterschiedlichen Kontexten.

Pause

Resümee aus den Workshops

Referentinnen und Referenten der Workshops
Moderation: Dr. Susanne Witte (DJI)

Podiumsdiskussion: Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Beratung - Wege zur Zusammenarbeit und Herausforderungen im System

Es diskutieren:

Almut Enderlein ist Leiterin der Abteilung Familie im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Info folgt noch

Prof. Dr. Mathias Berg ist Professor für Soziale Arbeit und Psychosoziale Beratung an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Familienberatung. Er ist systemischer Berater und Familientherapeut (DGSF), Vorstandsmitglied der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) sowie Mitglied der Sachverständigenkommission 10. Familienbericht der Bundesregierung.

Ulrike Sachenbacher ist Richterin am Amtsgericht München und leitet dort seit 2020 die Familienrechtsabteilung. Zuvor war sie u. a. als Jugendstraf- und Zivilrichterin sowie als Staatsanwältin im Bereich Jugendschutz- und Jugendstrafrecht tätig. Seit 2022 ist sie zudem Kompetenzpartnerin Kinderschutz des OLG-Bezirks München und in dieser Funktion in der Netzwerkarbeit mit Ministerien, Jugendämtern, Gerichten, Kliniken und Sachverständigen aktiv. Ihre Schwerpunkte liegen im Kindschaftsrecht und bei Fragen häuslicher Gewalt, zu denen sie auch regelmäßig publiziert und Vorträge hält.

Prof. Dr. Sabine Walper ist seit 2001 Professorin für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung mit dem Schwerpunkt Jugend- und Familienforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 2012 bis 2021 war sie Forschungsdirektorin und von Oktober 2021 bis September 2025 Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Deutschen Jugendinstituts e.V. in München. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Bildung und Erziehung in Familien, Scheidungs- und Armutsforschung, Partnerschaftsbeziehungen sowie Auswirkungen elterlicher Konflikte auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie ist Teil des Leitungsteams von STARK und war in der konzeptuellen Entwicklungsphase des Projekts maßgeblich an der Konzipierung und Umsetzung der STARK Webseite „Fair trennen & gemeinsam erziehen“ beteiligt. Darüber hinaus ist sie Präsidentin der Deutschen Liga für das Kind, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BiÖG, ehemals BZgA), Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen am BMBFSFJ, der Kinderrechtekommission des DFGT sowie des Nationalen Rats gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Es moderiert:
Dr. Susanne Witte leitet die Fachgruppe F3 „Familienhilfe und Kinderschutz“ am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München und ist Teil des aktuellen Leitungsteams von STARK. Sie forscht zu Qualitätsentwicklung im jugendamtlichen Kinderschutz, internationalen Vergleichen von Kinderschutzsystemen, zu Folgen von Misshandlung und Missbrauch sowie zur Prävention von Kindeswohlgefährdung.

Abschluss der Veranstaltung

Dr. Ina Bovenschen ist Diplom-Psychologin und arbeitet als Grundsatzreferentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in der Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“. Neben anderen Projekten koordiniert sie dort auch das STARK-Projekt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern und vor allem auf Adoptiv- und Pflegefamilien und deren Unterstützungsmöglichkeiten. Zudem ist sie als familienrechtspsychologische Sachverständige tätig.

Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner

Die In­hal­te von STARK wur­den im Rah­men ei­ner Ko­ope­ra­ti­on von Fa­ch­ex­per­tin­nen und Fa­ch­ex­per­ten aus den Be­rei­chen Fa­mi­li­en­recht, Öko­no­mie, Psy­cho­lo­gie und Päd­ago­gik ent­wi­ckelt. Be­tei­ligt dar­an wa­ren die fol­gen­den Ein­rich­tun­gen:

För­de­rer und Freun­de

Wir dan­ken dem Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung, Fa­mi­li­en, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend (BMBFSFJ) für die För­de­rung.